Hartmut Sommer

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Textbeispiele

Einige nicht veröffentlichte oder nicht mehr zugängliche bzw. vergriffene Texte möchte ich hiermit zugänglich machen (siehe Untermenüpunkte). Dabei sind auch kleinere Übersetzungen, die zum eigenen Vergnügen entstanden sind. Wie Ernst Jünger im Vorwort zu seiner Rivarol-Übersetzung schreibt, ist das Übersetzen eine "Angelegenheit der Muße und des Behagens ... In desem Sinne gehörte die Übersetzung seit jeher zu den höheren Formen des Zeitvertreibs". Und tatsächlich dringt man nie tiefer in einen Text ein als durch seine Übersetzung. Man schmeckt jedes Wort ab, genießt Klang und Nuancen.

Eine dieser in lustvoller Meditation entstandenen Übersetzungen ist der Text "Der Kentauer" von dem früh verstorbenen, der Romantik nahestehenden französischen Dichter Maurice de Guérin (1810-1839). In der Natur sah er "die liebende Begegnung zwischen Gott und der ganzen Schöpfung". Er wollte die Natur "in die eigene Seele einströmen lassen". Textgrundlage: "Le Centaure", in: G.S. Trébutien: Journal, Lettres et Poèmes. 1864, S.- 375-386. Eine ältere Übersetzung von R.M. Rilke ist in der Insel-Bücherei als Band Nr. 548 erschienen.

Sodann eine Übersetzung des Langgedichtes "Présentation de la Beauce à Notre Dame de Chartres" von Charles Péguy (1873-1914. Es handelt sich dabei um einen hymnischen Rückblick auf zwei Fußwallfahrten von Paris nach Chartres durch die weite, flache und ländliche Landschaft der Beauce, die Péguy im Juni 1912 unternommen hat, in Erfüllung eines Gelübtes am Krankenbett seines Sohnes. Im Juli 1913 hat er die Wallfahrt wiederholt. Heute gehen jedes Jahr Tausende Pilger diesen Weg, den Péguy wieder bekannt gemacht hat, unter anderem auf den Jugendwallfahrten der französischen Diözesen. Péguy kann zurecht der "Wiederbegründer der Mystik des Weges" (Priol) genannt werden. Zu seiner Zeit war er als Sozialist, Aktivist für die Rehabilitation von Dreyfus, der katholischen Kirche nahestehender Schriftsteller und Herausgeber der Zeitschrift Cahier de la Quinzaine einflussreich. Auch in Frankreich ist er heute weitgehend vergessen. Es lohnt sich aber, diesen Text wiederzuentdecken, denn es ist das Pilgergebet und der Hymnus des Pilgerns schlechthin. Von der Amitié Charles Péguy ist der Weg, angelehnt an den historischen Weg, den Péguy gegangen ist, neu als Pilgerweg gekennzeichnet worden. Eine detailierte Beschreibung mit historischen und biographischen Bezügen findet sich im Buch von Pierre-Yves Le Priol: "En route vers Chartres - Dans les pas de Charles Péguy", Paris, 2016. Textgrundlage für meine nachstehende Übersetzung war: Charles Péguy: "Morceaux Choisis -Poésie", Paris, 1927, S. 107-119.    

Unter dem Titel "Eintagsfliegen und Worthülsen" habe ich einige Gedanken für eine kleine Schreibkunst zusammengestellt. Eine Fassung des Textes ist erschienen in: Universitas 75, 2020.

Philosophisch prüfe ich kritisch in einem weiteren Text die Haltbarkeit der Argumentation von Lawrence M. Krauss, der in seinem Buch "Ein Universum aus Nichts" die Frage "Warum ist etwas und nicht nichts?" physikalisch beantworten will.

Lesung aus dem Buch Arbeit 5.0 in der Abtei Marienstatt, September 2018